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Freitag, 26. Juli 2013

Ölplattform-Unfall "Deepwater Horizon": Halliburton vernichtete Beweise (Presseschau)

Eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der US-Geschichte ereignete sich 1210 im Golf von Mexiko. Bei der Explosion starben elf Arbeiter. Große Mengen Öl strömten über Monate aus und verseuchten weite Teile der US-Golfküste.
Der Konzern Halliburton, das an den Bohrarbeiten beteiligt war, bekennt sich jetzt schuldig und hat die Vernichtung von Beweisen eingestanden. (Der Spiegel)

Donnerstag, 25. Juli 2013

Chemieunfall in Bhopal 1984 mit Spätfolgen bis heute


Am 3. Dezember 1984 ereignete sich im indischen Bhopal eine der größten Katastrophen in der Geschichte der industriellen Chemie. Im Werk der Union Carbide of India Limited, einer Tochtergesellschaft der Union Carbide Corporation, explodierte ein Tank und setzte rund 40 Tonnen Methylisocyanat (MIC) in die Atmosphäre frei. MIC ist eine leichtflüchtige, sehr reaktive Flüssigkeit, die schon in geringen Konzentrationen Haut- und Schleimhautverätzungen, Augenschädigungen und Lungenödeme hervorrufen kann.
Die Union Carbide Corporation zählte 1984 mit einem Umsatz von 9,5 Milliarden US-Dollar zu einem der größten Chemiekonzerne der Welt.

Eine halbe Million Menschen wurden bei diesem Unglück, das die Inder bis heute als ihr „Hiroshima“ bezeichnen (FAZ), schwer verletzt oder entstellt, mehr als 15.000 starben, Schätzungen reichen gar bis 25.000. Noch heute kommt jedes vierte Baby in Bhopal tot zur Welt, zahllose Menschen leiden unter Atemnot und Krebs, haben Nervenkrankheiten oder sind unfruchtbar, das Grundwasser ist verseucht, immer noch, berichtete am 3.12.2012 Die Welt.

Von Wikileaks enthüllte E-Mails haben im letzten Jahr die Katastrophe wieder ins Rampenlicht gerückt. Die Opferorganisation Bhopal Gas Pidit Mahila Udyog Sangathan, die sich für die Opfer einsetzt, war bis 2012 auf mehr als 30.000 Mitglieder angewachsen.

Profit vor Sicherheit
In einer Fallstudie, die 2001 zuerst im Krisennavigator veröffentlicht wurde, erklären die Verfasser:  "Finanzielle Überlegungen führten dazu, daß ein computergestütztes Sicherheitssystem, wie es in einem ähnlichen Werk der Union Carbide Corporation in den USA installiert worden war, in Indien nicht zum Einsatz kam. Mit Hilfe eines solchen Systems hätte schneller auf erste Anzeichen der Katastrophe reagiert werden können. Periphäre Risiken: Katastrophen und andere Großschadensfälle zählen zu den sogenannten "periphären Risiken". Zur Vorbereitung auf solche Zwischenfälle wurde von Union Carbide India Limited eine Reihe von Vorkehrungen getroffen. Während der Katastrophe waren jedoch einige wichtige Sicherheitseinrichtungen - wie der Temperaturalarm, das Notkühlsystem, die Gaswäsche und die Gasverbrennung - außer Betrieb. Lediglich das Überdruckventil war funktionsbereit, so daß das MIC ohne Gaswäsche und Gasverbrennung ungehindert in die Umwelt gelangen konnte. Der nicht funktionsfähige Temperaturalarm und das abgeschaltete Notkühlsystem beschleunigten die Katastrophe und verhinderten aufgrund des schnellen Reaktionsablaufes weitere Maßnahmen während des Unglücks." Marc Pohlkamp, Andreas Rolf, Wolfgang Schräder: Prozeßstörungen als Risikofaktor in der chemischen Industrie: Der Fall "Bhopal" von Union Carbide, Fallstudie, 2001

Gefährlicher Müll
Dass ein in Deutschland fast vergessener Chemieunfall in Indien auch noch nach 28 Jahren nach  Deutschland ausstrahlen kann, zeigte 2012 das Angebot der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), 350 Tonnen mit Pestizid belastetes Erdreich in Deutschland zu verbrennen. Dies schien der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen der Stadtverordnetenversammlung in Gernsheim zu gefährlich, weshalb sie am 20.06.2012 eine Resolution mit Ergänzungen der SPD-Fraktion vorlegte, die einstimmig verabschiedet wurde. Darin heißt es: „Kein Giftmülltourismus, sondern verantwortungsvolle Entsorgung vor Ort“. Zudem berge der Transport hochgiftiger Abfälle unverhältnismäßige Gefahren für Mensch und Umwelt. Statt hochgiftigen Müll um den halben Globus zu transportieren und in Deutschland in unterversorgten Giftmüllverbrennungsanlagen zu entsorgen, muss Politik und Wirtschaft Indien dabei helfen, den Müll selbst sicher zu entsorgen."

Dazu auch: Bhopal Disaster, updated Jun 04, 2013, toxipedia.org

Donnerstag, 18. Juli 2013

Öltransporte in den USA und Kanada


Nie zuvor sei in dieser Region etwas Ähnliches passiert, antwortet der Interviewpartner.

Wegen des Ölbooms werden in Nordamerika jeoch immer mehr Gefahrgüter auf Schienen verlagert. Das sei umstritten und höchst gefährlich, berichtet die Berliner Zeitung (14.07.2013). Damit wächst das Risiko, dass sich in den USA und Kanada Unfälle wie die jüngste Katastrophe von Lac-Mégantic häufen. "Noch 2009 transportierten die größten kanadischen Bahnen Canadian National und Canadian Pacific im Jahr 500 Kesselwagen Öl, dieses Jahr werden es über 130.000 sein." Ähnlich rasant sei die Entwicklung in den USA. Heute werde dort 40 mal mehr Öl per Bahn transportiert als vor fünf Jahren. Das meiste davon stamme aus den Ölsandregionen in der kanadischen Provinz Alberta und den boomenden Schieferöl-Feldern in Nord Dakota. Dass dort immer häufiger Tankzüge anlanden, habe mit den knappen Pipelinekapazitäten zu tun. In den USA und Kanada liegen mehrere Pipelineprojekte wegen Widerständen von Umweltschützern und Ureinwohnern auf Eis. Die Ölfirmen weichen auf die Bahnen aus. Die werben mit dem Slogan „Pipeline auf Schienen“..
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Mittwoch, 17. Juli 2013

Pipeline-Unfall: Ölpest bedroht Zyperns Küste (Pressemeldung)

Nach einem Pipeline-Leck breitet sich ein kilometerbreiter Ölteppich vor der Küste Zyperns aus. Der türkisch besetzte Nordteil der Mittelmeerinsel will nun sogar die Hilfe der Erzfeinde aus dem Süden in Anspruch nehmen. (Spiegel Online)